Frühlingszeit ist Fastenzeit. Wenn in der Natur alles anfängt zu wachsen, verspüren viele Menschen den Wunsch nach Veränderung und innerer Reinigung. Die christlichen Fastenregeln sehen in der Zeit von Aschermittwoch bis Ostern beispielsweise den Verzicht von Fleisch, Zucker, Alkohol und anderen Genussmitteln vor. Unabhängig von der Religion steht heutzutage mehr die Idee des freiwilligen Verzichts im Vordergrund. Laut einer Umfrage steigt der Anteil der Fastenden sogar kontinuierlich an. 64% der Befragten gaben an, einmal oder häufiger für mehrere Wochen auf bestimmte Dinge (z. B. Fernsehen, Handy) oder Genussmittel verzichtet zu haben. Der Vorjahreswert lag dagegen noch bei 61% (Quelle: dpa-infocom, dpa:210211-99-395803/2).
Fasten – ein Großputz für den Körper
Die Möglichkeiten des Verzichts sind vielfältig, aber in den meisten Fällen geht es darum, sich fitter und leichter zu fühlen, sozusagen eine Art „Reset“ für Körper und Geist. Insbesondere nach der kalten Jahreszeit tut es dem Körper besonders gut, den Stoffwechsel wieder anzuregen und zu entgiften. Gönnt euch deshalb eine Auszeit für Körper, Seele und Geist und startet mit positiver Power in das Frühjahr.
Warum ist Fasten so gesund und heilsam
Fasten ist viel mehr als nicht essen. Langjährige Erfahrungen zeigen, dass sich der systematische Verzicht auf Essen positiv auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Asthma, Rheuma, Arthritis, Migräne, Gicht, Allergien, Krämpfe, Osteoporose, Herzrhythmusstörungen, Neurodermitis und Krebs auswirkt. Sogar die Anfälligkeit für Alzheimer und Parkinson soll durch das Fasten zurückgehen. Aber warum? Wenn der Körper nicht verdauen muss, können wichtige Selbstheilungs- und Reinigungsprozesse besser ablaufen. Die körpereigene Müllabfuhr wird gefördert, der Blutdruck wird stabilisiert und die Cholesterinwerte verbessern sich. Außerdem führt Fasten dazu, dass der Körper die Energielager aufbraucht. Bereits nach acht Stunden setzt die Verbrennung der Energiereserven ein, was zu einer Gewichtsabnahme führt. Dann werden Giftstoffe, die in den Fettzellen gespeichert sind, ausgeschieden.
Methoden des Fastens
Heilfasten, Intervallfasten, Saftfasten, Früchtefasten, Molkefasten, Schleimfasten, Tee- oder Wasserfasten, Schrothkur oder Basenfasten - Fastenformen gibt es viele. Allen ist eines gemeinsam – sie sollen Krankheiten entgegenwirken und dem Körper eine Zeit der Erholung und Selbstheilung ermöglichen. Wir stellen euch einige der bekanntesten Fastenmethoden im Folgenden genauer vor.
Heilfasten
Eine der bekanntesten Methoden ist das klassische Heilfasten nach Buchinger. Dabei werden für fünf Tage oder länger nur Gemüsebrühe und verdünnte Säfte verzehrt, in geringem Umfang auch Milchprodukte. Euer Körper erhält eine minimale Menge an Kalorien, Vitaminen und Mineralien. Während des Fastens werden Endprodukte des Stoffwechsels (Schlacken), die Krankheiten verursachen können, über die Nieren, Darm, Lunge und die Haut ausgeschieden. Diese Heilfastenmethode eignet sich hervorragend um euren Körper mal so richtig durchzuputzen und zu reinigen – wie ein großer Frühjahrsputz. Der Fokus liegt hier weniger auf dem Abnehmen, sondern auf der Entgiftung und Selbstheilung des Körpers.
Intervallfasten
Anders ist das Prinzip beim Intervallfasten. Die Methode soll helfen, gesund und dauerhaft abzunehmen. Hier gibt es zwei unterschiedliche Varianten.
Die 16:8-Methode: Zwischen der letzten Mahlzeit des Vortages und der ersten Mahlzeit des Tages liegen 16 Stunden. In den acht Stunden, in denen man essen darf, werden zwei Mahlzeiten zu sich genommen.
Die 5:2-Methode: An fünf Tagen in der Woche wird normal gegessen und an zwei Tagen fast nichts. Im Gegensatz zum Heilfasten müsst ihr beim Intervallfasten nicht auf feste Nahrung verzichten, es kommt lediglich auf das richtige Timing an.
Basenfasten
Eine weitere Möglichkeit ist das Basenfasten. Diese sanfte Kur dient der Entsäuerung des Körpers. Während dieser Fastenkur kommen eine Woche lang nur basenbildende Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Kräuter, Keimlinge, einige Nüsse und hochwertiges Öl wie Lein-, Oliven- oder Rapsöl auf den Speiseplan. Durch den Verzicht auf säurehaltige Lebensmittel (Weizen, tierische Produkte, Milchprodukte, Kaffee) wird der Körper neutralisiert und scheidet über Nieren und Darm Giftstoffe aus. Diese Methode ist genau richtig, wenn ihr gerne gesund kocht und nicht auf leckeres Essen verzichten wollt. Das Motto lautet: essen, genießen, satt werden und dabei entlasten.
Egal, für welche Fastenmethode ihr euch entscheidet, der Frühling ist dafür die perfekte Zeit, denn garantiert tankt ihr bei einer Fastenkur neue Lebenskraft und könnt euch bereits nach kurzer Zeit an einer reinen und schönen Haut erfreuen. Ein netter Nebeneffekt kann zusätzlich sein, dass es eurem Winterspeck an den Kragen geht und sich das Bindegewebe strafft. Probiert es aus und startet fit in den Frühling!